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Schutz vor Gefährdungen im Winter

    Mit dem nahenden Winter müssen Beschäftigte, die viel draußen oder in ungeheizten Räumen arbeiten, vor den Auswirkungen sinkender Temperaturen geschützt werden. Neben der Sicherstellung der gefahrlosen Begehbarkeit von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen ist vor allem der Schutz der Beschäftigten vor zunehmender Kälte besonders wichtig. Dieser Artikel gibt Hinweise zum Arbeitsschutz und insbesondere zum Schutz vor Gefährdungen im Winter.

    Bild: pixabay

    Schon vor dem ersten Bodenfrost sollten Beschäftigte auf ihren Arbeitswegen besonders achtsam sein. Die Gefahren von Eis und Schnee sind bekannt, doch Laub und Baumfrüchte erhöhen die Rutschgefahr auf Straßen und Wegen ebenso. Hinzu kommt die Feuchtigkeit von Nebel oder Regen und Windverhältnisse die zu berücksichtigen sind. Zur orientierenden Beurteilung der Gefährdung bei Arbeiten im Freien (z. B. Baustellen) kann man ein vereinfachtes Verfahren anwenden, bei dem neben der Lufttemperatur insbesondere die Windverhältnisse berücksichtigt werden:

    Grob kann man aus der Abbildung oben ersehen, dass etwa ab -5 °C und leichtem Wind mit erhöhter Gesundheitsgefährdung gerechnet werden muss. Für die Gefährdung durch Kälte sind darüber hinaus noch weitere Faktoren wichtig. Dazu gehören: Körpergewicht, Ernährungszustand, Konstitution, Trainingszustand, Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, Kälteanpassung und psychosoziale Faktoren.

    Häufigste Krankheitsursache im Winter – die falsche Kleidung

    Keine Unfall-, dafür aber die häufigste Krankheitsursache bei Arbeiten im Freien: Die falsche Kleidung. Besonders im Winter drohen hartnäckige Erkältungen und chronische Krankheiten der Atemwege oder Gelenke. Im Winter ist die richtige Kombination aus Wetterschutzjacke und Hose entscheidend – beispielsweise aus Mikrofasern, abgestimmt mit geeigneter Unterkleidung. Die Kleidung soll einen optimalen Luft- und Wärmeaustausch zwischen Körper und Umgebung erlauben. Auch der nötige Kälteschutz für den Kopf ist wichtig, etwa durch einen Helm mit Winterauskleidung. Warmes Schuhwerk mit breitflächiger und profilierter Sohle, möglichst rutschhemmend ist jetzt ebenfalls umso wichtiger. Es empfiehlt sich nicht nur für Mitarbeiter auf der Baustelle, sondern auch für Büroangestellte. So finden die Füße beim Aufsetzen auf dem Boden besser halt und die Arbeitswegunfälle verringern sich. Bei Schnee- und Eisglätte können neben dem zweckmäßigen, möglichst knöchelhohen Schuhwerk auch textile Schuhüberzieher sinnvoll sein. Sie sind draußen und auch drinnen hilfreich, wo man auf glatte Hausflure trifft. Die Hände sollten ebenfalls ausreichend vor Kälteeinflüssen geschützt werden, etwa durch gefütterte Arbeitshandschuhe, denn das Absinken der Fingerhauttemperatur verringert schnell die manuelle Leistungsfähigkeit der Hände.

    Berücksichtigung von Aufwärmzeiten

    Bei tiefen Temperaturen können heiße Getränke und ein Aufwärmraum für die Pausen hilfreich sein. Gestärkt und aufgewärmt verringert sich das Erkältungsrisiko. In den Pausenräumen sollte es laut BG Bau mindestens 21 Grad Celsius warm sein.

    Grundsätzlich sollte die Möglichkeit vorhanden sein, Kleidung abzulegen und zu trocknen. Ab –5 °C sollten außerdem Einrichtungen zur Trocknung und Erwärmung von Kleidung, Schuhen und Handschuhen vorgesehen werden.

    Gefahr durch Herbstlaub, Schnee und Regen

    Gerade auf mit Laub bedeckten Treppen besteht erhöhte Rutschgefahr. Dasselbe gilt für Eingangsbereiche, in die der Wind nasses Laub hineingetragen hat. Sowohl Betriebsgelände als auch angrenzende Wege oder Baustellen sollten so gut wie möglich vom Laub befreit sein. Besondere Vorsicht ist bei Arbeiten auf Gerüsten geboten. Die glatten Bodenplatten verwandeln sich bei Schnee und Regen schnell zu einem rutschigen Untergrund. Mitarbeiter sollten sich daher äußerst vorsichtig bewegen und zusätzlich sichern. Treppen sollten geräumt und gestreut, Gerüste, Leitern und Laufstege von Schnee und Eis befreit werden.

    Dunkle Jahreszeit: Beleuchtung und reflektierende Arbeitskleidung wichtig

    In der dunklen Jahreszeit ist eine ausreichende Beleuchtung auf dem Betriebsgelände sowie auf der Baustelle unerlässlich. Stolperfallen oder rutschige Stellen können ansonsten leicht übersehen werden und zu Unfällen führen. Bei Bedarf sind daher zusätzliche Lichtquellen sinnvoll, z. B. Baustrahler, Arbeitsleuchten oder LED-Lampen für Kopf und Schulter. Denken Sie in der dunklen Jahreszeit dabei auch an Ihre eigene Wahrnehmbarkeit und tragen Sie deshalb unbedingt reflektierende Arbeitskleidung. Nur so bieten Sie und Ihre Kollegen sich ausreichenden Schutz vor Gefährdungen im Winter.