Macht kann das Verhalten von Führungskräften erheblich beeinflussen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Menschen in Machtpositionen werden oft kritisch beobachtet, da sie entweder verantwortungsbewusst handeln und ihr Unternehmen erfolgreich führen können oder durch Missbrauch ihrer Stellung Schaden anrichten. Führung und Macht bergen Chancen und Risiken.

Ein bekanntes Experiment, das dieses Phänomen verdeutlicht, ist der sogenannte „Kekstest„, durchgeführt von der Sozialpsychologin Deborah Gruenfeld. Dabei wurden Gruppen von Studierenden gebildet, von denen eine Person zufällig eine kleine Machtposition erhielt. Diese Personen zeigten schnell verändertes Verhalten, indem sie sich zuerst an mitgebrachten Keksen bedienten und dabei rücksichtsloser agierten. Das Experiment zeigt, wie Macht das Verhalten unbewusst beeinflussen kann.
Die doppelte Natur der Macht
Macht an sich ist weder positiv noch negativ – entscheidend ist, wie sie eingesetzt wird. Mit verantwortungsvoller Macht können große Dinge erreicht werden, doch sie birgt auch die Gefahr, dass sie zu Missbrauch und destruktivem Verhalten führt. Besonders Menschen mit einer starken Tendenz zu Dominanz müssen sich der Gefahr bewusst sein, dass ihre Macht zu negativem Verhalten führen kann. Führungskräfte sollten daher stets wachsam sein, um nicht in ein solches Verhalten zu verfallen.
Einfluss von Macht auf das Gehirn
Die Forschung zeigt, dass Macht nicht nur das Verhalten, sondern auch die Biochemie beeinflusst. Macht kann beispielsweise den Testosteronspiegel erhöhen, was zu rücksichtsloserem Verhalten führen kann. In extremen Fällen kann dies dazu führen, dass Führungskräfte sich wie Mitglieder der sogenannten „dunklen Triade“ verhalten – Psychopathen, Narzissten oder Machiavellisten, die durch skrupelloses Handeln, Selbstbezogenheit und ein übertriebenes Bedürfnis nach Anerkennung auffallen.
Alphatiere und die Risiken der Macht
Personen mit einem hohen Testosteronspiegel sind oft getrieben, maximale Erfolge zu erzielen – manchmal auf Kosten anderer. Dies kann in wirtschaftlichen Kontexten dazu führen, dass Entscheidungen getroffen werden, die zwar kurzfristig Gewinne bringen, langfristig jedoch schädlich für das Unternehmen sind. In solchen Situationen sind Frauen oft unterrepräsentiert, obwohl sie durch ihre Sichtweisen häufig mäßigend wirken könnten.
Die Auswirkungen von Testosteron auf Führungskräfte
Testosteron, oft als „Erfolgs-Hormon“ bezeichnet, kann Menschen zu Höchstleistungen antreiben. Doch es birgt auch die Gefahr, dass es Empathie unterdrückt und einen Tunnelblick erzeugt. In den falschen Händen kann es zu Machtmissbrauch und einem Verlust an sozialer Kompetenz führen. Führungskräfte müssen daher besonders achtsam sein, um den negativen Einflüssen der Macht entgegenzuwirken.
Folgen von Machtmissbrauch
Ein unkritischer Umgang mit Macht kann zu einer Atmosphäre führen, in der Fehler nicht mehr offen angesprochen werden und ein Klima der Angst entsteht. Dies fördert das Silodenken und verhindert den Austausch von Wissen und Ideen. Zudem führt Machtmissbrauch häufig dazu, dass wertvolle Talente das Unternehmen verlassen, da sie sich nicht ausreichend geschätzt fühlen. Dies schwächt langfristig die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens.
Die Gefahr der Isolation an der Spitze
Führungskräfte, die ihre Macht nicht reflektieren, laufen Gefahr, sich in einer „Filterblase“ zu isolieren. Dies geschieht, wenn sie sich ausschließlich mit positiven Rückmeldungen umgeben und Kritik vermeiden. Solche Führungskräfte verlieren oft den Kontakt zu den Bedürfnissen und Herausforderungen ihrer Belegschaft, was das Unternehmen langfristig schwächen kann. Zusammengefasst zeigt sich, dass Macht sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Führungskräfte müssen kontinuierlich daran arbeiten, verantwortungsvoll mit ihrer Macht umzugehen, um nicht in destruktive Verhaltensweisen zu verfallen, die sowohl den Mitarbeitenden als auch dem Unternehmen schaden. Führung und Macht bergen eben Chancen und Risiken.
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