Im Jahr 2024 verzeichnete Deutschland erneut einen Rückgang der Arbeitsunfälle, was auf Fortschritte im Arbeitsschutz und in der Prävention hinweist. Dennoch bleiben bestimmte Branchen und Tätigkeiten besonders unfallgefährdet. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die aktuellen Unfallstatistiken am Arbeitsplatz in Deutschland für das Jahr 2024.

Rückgang der meldepflichtigen Arbeitsunfälle
Laut der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) wurden im Jahr 2024 insgesamt 783.426 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert, was einem Rückgang von 0,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das relative Unfallrisiko sank auf 18,1 meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1.000 Vollarbeiter, ein Indikator für die Verbesserung der Arbeitssicherheit in Deutschland.
Tödliche Arbeitsunfälle auf historischem Tiefstand
Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle erreichte 2024 mit 381 Fällen einen historischen Tiefstand. Dies entspricht einem Rückgang von 42 Fällen im Vergleich zum Vorjahr. Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang war die Abnahme der Zahl der verstorbenen Rehabilitanden.
Anstieg der Wegeunfälle
Im Gegensatz zum Rückgang der Arbeitsunfälle stieg die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle im Jahr 2024 um 6,4 % auf 184.355 Fälle. Trotz dieses Anstiegs ging die Zahl der tödlichen Wegeunfälle um 30 Fälle auf 218 zurück.
Branchen mit erhöhtem Unfallrisiko
Bestimmte Branchen wiesen im Jahr 2024 ein höheres Unfallrisiko auf. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft verzeichnete mit 44,55 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter den höchsten Wert, gefolgt von der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation mit 37,70. Im Gegensatz dazu lag das Unfallrisiko bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft bei 11,52.
Häufig betroffene Körperteile und Verletzungsarten
Die Extremitäten waren besonders häufig von Arbeitsunfällen betroffen. Die Hände machten 31,8 % der Verletzungen aus, wobei der Daumen und der Zeigefinger am häufigsten betroffen waren. Füße und Knöchel waren in 18,8 % der Fälle betroffen, wobei das obere Sprunggelenk besonders anfällig war. Kniegelenke und Unterschenkel machten 12,1 % der Verletzungen aus.
Fazit und Ausblick
Die Daten für das Jahr 2024 zeigen positive Entwicklungen im Bereich der Arbeitssicherheit in Deutschland. Der Rückgang der meldepflichtigen und tödlichen Arbeitsunfälle deutet auf wirksame Präventionsmaßnahmen und eine zunehmende Sensibilisierung für Arbeitsschutz hin. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, insbesondere in risikoreichen Branchen wie dem Baugewerbe und der Verkehrswirtschaft weitere Verbesserungen zu erzielen. Die kontinuierliche Analyse von Unfallstatistiken und die Umsetzung gezielter Präventionsstrategien sind entscheidend, um das Ziel einer unfallfreien Arbeitswelt näher zu bringen.